Grüne Energie: Zukunft hautnah in Schleswig-Holstein erleben

Wie passen Windkraft aus Nordfriesland, ein Rechenzentrum und eine Algenfarm zusammen? Im echten Norden hat das Unternehmen Windcloud aus diesen drei Komponenten ein Paradebeispiel grüner Energie geschaffen. Zu sehen ist das Projekt auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande.

Ein Gewächshaus aus Glas von innen. Zu sehen ist ein Wasserbecken, in dem man die grünen Algen erahnen kann.
Auf dem Dach des Rechenzentrums von Windcloud wurde dieses Gewächshaus installiert – das Becken wird mit Server-Abwärme beheizt. © Windcloud/Storyfischer

Grüne Energie: Ein Zukunftsprojekt auf dem GreenTEC Campus

Klimaschutz und erneuerbare Energien gehören untrennbar zusammen. Umso wichtiger ist es, dass sich kleine wie große Unternehmen mit dem eigenen Energieverbrauch auseinandersetzen. Wie kann der CO2-Ausstoß und somit der ökologische Fußabdruck verringert werden? Und welches Konzept passt am besten zum eigenen Betrieb? Stephan Sladek hat Nachhaltigkeit direkt in den Fokus seines Unternehmens Windcloud gerückt und sich auf CO2-freie IT-Infrastruktur spezialisiert. Wie das aussieht, können Besucherinnen und Besucher auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande hautnah erleben: In dem Innovationspark betreibt Windcloud in einem alten Militärgebäude ein grünes Rechenzentrum, das mit seiner Abwärme eine Algenfarm auf dem Dach beheizt.

Nahaufnahme eines Wasserbeckens, in dem grüne Algen wachsen. Metallstäbe durchkämmen das Wasser.
Die Algen werden regelmäßig geerntet – und verarbeitet unter anderem verspeist. © Windcloud/Storyfischer

Von der Windkraft zur Algenfarm: Grüne Energie innovativ nutzen

Die Idee klingt so innovativ wie einleuchtend: Rechenzentren werden im Zuge der Digitalisierung mit immer höherer Serverleistung und somit höherem Energieverbrauch arbeiten müssen. Um dennoch möglichst klimaschonend zu agieren, sollte der benötigte Strom nachhaltig erzeugt werden und keine langen Wege zurücklegen müssen. Hier setzt Windcloud auf die Vorzüge des echten Nordens: Das Rechenzentrum wird zu 100 Prozent mit Strom aus Windkraft von der nordfriesischen Küste produziert. „Nur wenn lokal erzeugte grüne Energie in ausreichendem Maß vorhanden ist, kann so ein Konzept wirklich nachhaltig sein“, sagt Sladek.

Der grüne Energie-Kreislauf geht aber noch weiter. Die Abwärme, die bei der Kühlung der Server im Rechenzentrum entsteht, lässt bei Windcloud Algen sprießen. „Warme Luft strömt bekanntlich nach oben, deswegen haben wir das Gewächshaus für die Algenzucht auf dem Dach platziert. Hier wird die Abluft über Schläuche verteilt und beheizt das Becken, in dem die Pflanzen wachsen“, so Sladek. Geerntet finden die nachhaltig erzeugten Algen unter anderem in der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie Verwendung. Gleichzeitig haben Algen einen positiven Effekt auf das Klima, denn sie binden CO2 und entziehen der Atmosphäre somit das schädliche Treibhausgas.

Grüne Innovationen auf dem GreenTEC Campus besichtigen

Noch ist das Konzept von Windcloud in der Erprobungsphase. Ziel ist es laut Sladek, künftig weitere Unternehmen davon zu überzeugen, ihre Rechenzentren nach Schleswig-Holstein oder in andere Küstenregionen zu verlagern und mit lokaler, grüner Energie zu betreiben

Mit seinem innovativen Ansatz passt das Projekt ideal auf den GreenTEC Campus, der sich auf dem großen, ehemaligen Militärgelände grünen Technologien der Zukunft verschrieben hat. Auf der Website können sich Gäste für eine geführte Tour über den Campus anmelden. Je nach Tour und individuellen Wünschen wird ein Zwischenstopp an dem Rechenzentrum mit seiner Algenfarm eingeplant. Bei konkreteren Fragen zu Windcloud können sich Interessierte direkt an das Unternehmen wenden und einen privaten Besichtigungstermin anfragen. Die Kontaktdaten finden sich auf der Website. Bitte mindestens zwei Tage Vorlauf einplanen.