Grenzroute in Schleswig-Holstein: Fünf Tipps auf dem nördlichsten Radweg

Eine Radtour zwischen zwei Grenzen und zwei Meeren: Die Grenzroute schlängelt sich durch Deutschland und Dänemark und führt durch umwerfend schöne Küstenlandschaften sowie in urige Städtchen. Welche Highlights bietet der beliebte Radweg?

Grenzroute mit grenzenlosem Panoramablick

Nochmal tief einatmen und die frische Nordseeluft schnuppern. Es empfiehlt sich, am Startpunkt der Grenzroute am dänischen Wattenmeer noch etwas Kraft zu tanken – 130 Kilometer Radweg sind zu bewältigen, wenn die vorgesehene Route bis nach Flensburg gefahren wird. Gut zu schaffen ist der Radweg in vier Etappen. Aber es lohnt sich. Denn auf dem Zickzackkurs dieser Fahrradtour in Norddeutschland und Dänemark wird Augen und Gaumen einiges geboten!

Wer etwas weniger Zeit oder Kondition hat, kann die Grenzroute abkürzen – und weniger kurvenreich auf der 66 Kilometer langen Expressroute radeln.

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Fünf Highlights auf dem Radweg an der dänischen Grenze

Grenzroute-Tipp 1: Alter Deutscher Grenzkrug

Apropos Gaumen: Der ideale Ort für eine erste längere Pause ist der Alte Deutsche Grenzkrug. Das urige Gasthaus liegt direkt an der Grenze zu Dänemark im Örtchen Aventoft. Auf der Speisekarte steht Deftiges wie Putenkeule und Schweinshaxe, es wird aber auch an die vegetarischen und kleinen Gäste gedacht. Und wer hier ein bisschen mehr Zeit verbringen will, kann in einer der Ferienwohnungen übernachten.

Eine kurze Steintreppe zwischen farbigen Büschen, die auf ein Gasthaus mit Reetdach und roten Backsteinen zuführt. Das Gasthaus hat eine blaue Tür und über dem Eingang ein Schild mit der Aufschrift „Alter Deutscher Grenzkrug“.
Deftig speisen nach einer langen Tagestour? Der Alte Deutsche Grenzkrug ist für kurze und lange Pausen optimal. © Textkombüse

Grenzroute-Tipp 2: Tønder

Die Nordsee im Rücken, führt die Grenzroute weiter durchs landschaftlich umwerfende Nordfriesland. Weite, Weite, Weite. Vorbei an vom Meer geschaffenen Marschlandschaften und Reetdachhäusern geht es auf meist asphaltierten Radwegen gut voran. Dann führt der Weg steil gen Norden ins dänische Tønder, dem zweiten Highlight auf der Radtour. Tønder ist eine der ältesten Städte des Landes. Ein Besuch der Alten Apotheke in der Fußgängerzone ist Pflicht. Ein Laden voller Magie und Nostalgie, der statt Medikamenten das ganze Jahr über Weihnachtsdekoration verkauft.

Blick auf eine Ecke eines historischen, gelben Hauses, an dem ein schwarzes Metallschild mit der Aufschrift „Det Gamle Apotek“ hängt.
In der Alten Apotheke in Tønder gibt es Wohnaccessoires und ganz viel Weihnachtsdeko. © Textkombüse

Grenzroute-Tipp 3: Süderlügumer Binnendünen

Nun führt die Radtour zurück nach Norddeutschland. Nur rund zehn Kilometer südlich von Tønder entfernt wartet ein landschaftliches Highlight der Grenzroute: Die Süderlügumer Binnendünen. Im 40 Hektar großen Naturschutzgebiet in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Süderlügum scheint das Meer ganz nah, dabei liegt die Dünenlandschaft mitten im Binnenland. Die Binnendünen sind ein beinahe unbekanntes Juwel Schleswig-Holsteins. Ein schmaler Weg führt mitten durch die hügelige Heidelandschaft. Hinter jeder Erhebung vermutet man das Meer – am Ende des Pfades wartet stattdessen ein wunderschöner Nadelwald, der mit seinem von leuchtend grünem Moos überdeckten Boden und den alten Baumstümpfen etwas Märchenhaftes hat.

Eine Radfahrerin mit Helm und Rucksack fährt durch eine Dünenlandschaft mit Wiese und Heide.
Wiesen, Heide und ein Nadelwald: Die Süderlügumer Binnendünen sind ein landschaftlich herrlicher wie verwunschener Ort auf der Grenzroute. © Textkombüse

Grenzroute-Tipp 4: Jardelund

Es geht weiter auf der Grenzroute zwischen Deutschland und Dänemark in Richtung Ostsee. Die Landschaft wird flacher, Wiesen, Felder und Dorfkrüge ziehen vorbei. Perfekt für eine längere Rast ist die Obstwiese in Jardelund. Sie ist frei zugänglich und bei erkundungsfreudigen Radfahrenden beliebt. Wer zur richtigen Jahreszeit hier ankommt, kann Äpfel und Birnen pflücken. Aber auch abseits der Erntezeit lässt sich hier auf einer Holzbank mit Schaukelfunktion entspannen. Wer noch etwas Zeit einplant, kann einen Abstecher zum Fröslev-Jardelunder Moor machen.

Eine Frau sitzt auf einer Holzbank auf einer Wiese mit Obstbäumen.
Rasten auf einer frei zugänglichen Obstwiese: Das geht auf der Grenzroute in Jardelund. © Textkombüse

Grenzroute-Tipp 5: Kupfermühle

Der kleine Ort Kupfermühle ist der letzte Stopp auf der Grenzroute vor der Endstation Flensburg. Mit seiner schmalen Kopfsteinpflaster-Straße und den leuchtend gelben Hausfassaden könnte es sich auch um ein skandinavisches Dorf handeln. Kein Wunder, dieser Ort war bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 in dänischer Hand. Ein Besuch im Museum Kupfermühle lohnt sich schon allein wegen des wasserradbetriebenen Hammerwerks. Von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Flensburg. Hier noch ein extra Tipp: Die Ankunft genießt sich am besten am Museumshafen mit einem der legendären Matjesbrötchen von Ben’s Fischhütte.

An einem Baum mit bunten Blättern vorbei geht der Blick auf ein gelbes, historisches Gebäude mit rotem Ziegeldach.
Die historische Industrieanlage in Kupfermühle beherbergt heute ein Museum. © Textkombüse