Schloss und Schlossturm

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Schloss und Schlossturm

Amtsplatz 6
21481 Lauenburg/Elbe

Die Burg auf dem gut zu verteidigenden Elbhang wurde bereits 1182 erstmals erwähnt. Vor allem unter Herzog Johannes VI wurde sie ausgebaut. Es entstand ein herrschaftliches Schloss im Stile der Renaissance. Es wurde überwiegend aus Backstein erbaut und verfügte über zahlreiche Nebengebäude, wie dem Küchenhaus, dem Brau- und Backhaus, dem Torhaus und einem Pferdestall. Auch eine Schlosskirche wurde 1595 anlässlich der unversehrten Heimkehr des Herzogs aus dem Türkenkrieg erbaut. Sie blieb jedoch nicht lange erhalten. Denn hier brach am 29. Januar 1616 ein Brand aus, der sich auf den Flügel des Schlosses, der die Räumlichkeiten der Herrschaften beherbergte, ausbreitete und einen großen Teil der Schlossanlage zerstörte. Nur wenige Räumlichkeiten blieben bewohnbar.

 

Bis zu seinem Tode im Jahre 1619 lebte Herzog Franz II noch in dem unversehrten Teil des Gebäudes. Sein Nachfolger, Herzog August, verlegt seine Residenz danach nach Ratzeburg und nur die Herzogin Maria nutze das Schloss noch bis 1626. Zeitweise fiel das Schloss unter dänische Besatzung. Im Jahre 1656 wurde es durch kaiserlichen Artilleriebeschuss stark beschädigt. Ein Neubau nach Kriegsende war zwar angedacht und geplant, wurde jedoch nicht umgesetzt. 1708 wurde das heute als Schloss bezeichnete Gebäude errichtet. Bereits seit den 1920er Jahren beherbergt es die Stadtverwaltung von Lauenburg/Elbe.

 

Der älteste, heute noch zu besichtigende Teil des Schlosses, ist der mächtige Wehrturm gegenüber dem heutigen Amtsgebäude. Nach zwanzigjähriger Bauzeit wurde dieser im Jahre 1477 fertiggestellt. Ausgestattet mit zwei Meter dicken Wänden, diversen Schießscharten und einer Pulverkammer konnte von hier aus das Umland kontrolliert werden. Nach der Zerstörung des Schlosses im 17. Jahrhundert musste das oberste Stockwerk abgetragen werden und wurde durch den heute noch zu sehende barocken Dachreiter ersetzt. Trotzdem kann man von der Schlossturmspitze auch heute noch bis weit nach Niedersachsen hinein blicken. In der ersten Etage des Schlossturmes sind Gefängniszellen eingerichtet, die noch original ausgestattet sind. In der ehemaligen Pulverkammer im Untergeschoss befindet sich heute ein Lapidarium (Sammlung von Steinwerken). Der Wehrturm steht interessierten Besuchern offen und kann kostenfrei besichtigt werden.