Zwischen Rum, Rosen und Rätseln – ein Tag in Flensburg

Wer durch die Rote Straße in Flensburg spaziert, merkt schnell: Rum und Flensburg – das gehört einfach zusammen. Vor den Toren Dänemarks gelegen, war die Stadt einst das „Tor zur Karibik“. Klingt überraschend? Ist aber wahr. Vom 18. Jahrhundert an brachten Schiffe den Rum aus der Karibik nach Flensburg, wo er in großen Mengen gelagert, gemischt und schließlich in alle Welt verkauft wurde.

Das Bild zeigt einen kleinen, gemütlichen Innenhof mit Kopfsteinpflaster. Im Vordergrund steht ein roter Metalltisch mit zwei passenden Klappstühlen, über deren Rückenlehnen jeweils ein hellgrünes Handtuch hängt. Auf dem Tisch steht eine große Schale mit weißen Blüten.
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Die Rote Straße entdecken

Noch heute ist diese Geschichte spürbar, zum Beispiel im Rumhaus Braasch direkt in der beliebten Roten Straße. Hier darf man nicht nur probieren, sondern auch das kleine, liebevoll gestaltete Rum-Museum besuchen. Ein Stück weiter nördlich in der Stadt befindet sich Johannsen Rum, ein weiteres Traditionshaus. Wer mag, kann sich dort durch die aromatischen Sorten kosten und dabei viel über das „Gold der Stadt“ erfahren.

Die Rote Straße selbst ist ein kleines Flensburger Juwel: Zwischen alten Fassaden verstecken sich zauberhafte Hinterhöfe mit Cafés, Restaurants, Galerien und kleinen Manufakturen – perfekt für eine kleine Entdeckungstour abseits der großen Wege.

Das Bild zeigt den Bug eines rot-weißen Segelschiffs, das im Hafen vertäut ist. Mehrere dicke Taue und Segelstützen verlaufen diagonal ins Bild.
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Altstadtflair und Meerblick: Auf schmalen Pfaden zum Hafen

Von hier geht es weiter durch die nördliche Altstadt, vorbei an bunten Schaufenstern, skandinavisch anmutenden Fassaden und kleinen, kopfsteingepflasterten Gassen. Rechts und links zweigen immer wieder schmale Durchgänge ab, wie der Oluf-Samson-Gang oder der Herrenstall. Wer einen dieser Wege nimmt, landet plötzlich direkt am Wasser. 

Am Museumshafen lohnt ein Stopp bei der Museumswerft, wo historische Boote und alte Handwerkskunst lebendig werden. Und wer Hunger bekommt, stellt sich bei Bens Fischhütte in die Schlange. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Mittagspausen, bei dem es frischen Fisch direkt auf die Hand gibt.

Das Bild zeigt eine schmale, überdachte Gasse mit weißen, teils verputzten Hauswänden, in der sich kleine Geschäfte und Werkstätten befinden. An den Fassaden hängen Schilder, darunter „contor“ und „glasgravur glasbläserei“. Über der Gasse sind Laternen, Pflanzen und eine kleine dänische Flagge angebracht.
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Skandinavisches Lebensgefühl und süße Geheimnisse

Wer es lieber süß mag, spaziert zurück in die Altstadt und holt sich in der dänischen Backerei eine leckere Zimtschnecke auf die Hand. Wenn man anschließend durch die Norderstraße schlendert, mit ihren kleinen Cafés und inhabergeführten Läden, entdeckt man sicher auch die berühmten hängenden Schuhe: Quer über die Straße gespannt, hängen sie an Wäscheleinen zwischen den urigen bunten Häusern. Warum? Das weiß bis heute niemand so genau. Vielleicht ist genau das Teil des Flensburger Charmes. Denn ein Tag in Flensburg ist mehr als ein Stadtspaziergang. Es ist eine Reise zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen maritimen Spuren und skandinavischem Flair, zwischen salziger Luft und süßen Momenten.

Tipp: Wer noch mehr über die Rumgeschichte erfahren möchte, kann an einer geführten Rum- oder Altstadtführung teilnehmen. Informationen gibt es bei der Tourismus Agentur Flensburger Förde.Wer länger bleibt, entdeckt mit dem Fahrrad die Flensburger Förde oder macht einen Abstecher über die nahe Grenze. Denn Dänemark ist nur einen Katzensprung entfernt.

Jana Walther - Portraitfoto

Von Jana Walther

Jana ist als gebürtiges Nordlicht bei Wind und Wetter in Schleswig-Holstein unterwegs – immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Orten und spannenden Geschichten. Wenn sie mal nicht bei einem Cappuccino mit Meerblick in ihrer Heimat Kiel in die Tasten haut, findet man sie abseits des Trubels auf unbekannten Pfaden in den Naturschutzgebieten des Landes.