Schleswig-Holstein hat tierisch viel zu bieten: Im Land zwischen Nord- und Ostsee findet ihr nicht nur das größte Raubtier Deutschlands, sondern auch echte Wildpferde und eine Vielzahl von Vogelarten. Was gibt es Schöneres, als die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten?
Tierisch wilder Norden: Unvergessliche Begegnungen in Schleswig-Holstein
Auf Tuchfühlung mit Kegelrobben
An kaum einem anderen Ort kommt ihr Deutschlands größtem Raubtier – der Kegelrobbe – so nah wie auf Helgoland! Bis zu 30 Meter dürft ihr euch den Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum auf der Nordseeinsel nähern. Das geht am besten bei einem Strandspaziergang oder auf dem Panoramaweg am Nordstrand. Besonders magisch wird es zwischen November und Januar, wenn die Helgoländer Düne zum „Kegelrobben-Kreißsaal“ wird: Dann tummeln sich niedliche Robbenbabys mit Kulleraugen und kuscheligem Fell am Strand.
Ein beeindruckendes Naturschauspiel erwartet euch im Frühjahr, wenn bei den Kegelrobben der Fellwechsel ansteht. Durch das Leben im Salzwasser wird das Fell der Tiere stark beansprucht. Deshalb kommen die Robben jährlich nach Helgoland, um dort ihr altes Fell gegen ein neues zu tauschen.
Artenvielfalt auf Helgoland
Nicht nur Robben und Seehunde fühlen sich auf Helgoland pudelwohl – mit 433 gezählten Arten findet sich dort auch die größte Vogelvielfalt in ganz Europa! Im Oktober entfaltet die Insel ihre ganze Faszination, wenn tausende Zugvögel auf ihrer Reise von der Arktis nach Afrika auf der Hochseeinsel rasten. Während der Helgoländer Vogeltage könnt ihr an einem einzigen Tag über 100 Arten entdecken. Die Nordseeinsel ist auch Heimat von Deutschlands einzigem Vogelfelsen: Hier lassen sich Trottellummen, Basstölpel, und Eissturmvögel vom Klippenrandweg aus bewundern. Ein echtes Highlight ist der „Lummensprung“, wenn die Jungtiere mutig von den bis zu 40 Meter hohen Klippen ins Wasser springen. Dieses Spektakel erlebt ihr bei einer geführten Tour während der Helgoländer Lummentage im Juni.
Exotische Begegnung am „Amazonas des Nordens"
Das Naturparadies rund um die Wakenitz wird wegen seiner urwüchsigen Landschaft und beeindruckenden Artenvielfalt auch als „Amazonas des Nordens“ bezeichnet. Rund um den Fluss lassen sich nicht nur die seltenen Eisvögel beobachten, sondern auch die aus Südamerika stammenden Nandus! Die flugunfähigen Laufvögel sind vor rund zwanzig Jahren aus einem privaten Gehege bei Lübeck ausgebüxt. Heute streifen rund 70 frei lebende Nandus durch die Wiesen und Wälder im Herzogtum-Lauenburg. Mit etwas Glück seht ihr die außergewöhnlichen Tiere in freier Wildbahn in Schleswig-Holstein.
Wildpferde galoppieren durch die Geltinger Birk
Am Ostseefjord Schlei findet ihr inmitten der einzigartigen Küstenlandschaft echte Wildpferde! Die sogenannten „Koniks" sind gemeinsam mit Hochlandrindern ein Teil des Ökosystems Geltinger Birk. Seit 2002 werden die Konik-Pferde dort zur Landschaftspflege eingesetzt und dienen dem Erhalt des Naturschutzgebietes. Geführte Touren zu diesen beeindruckenden Tieren bieten euch von Juli bis Oktober die Möglichkeit, die Wildpferde in ihrem Lebensraum zu entdecken und mehr über ihre Bedeutung für die Region zu erfahren.
„Hochsitz statt Tiefschlaf“
So lautet das Motto in Plön! Dort könnt ihr mit einem erfahrenen Jäger durch Feld und Flur streifen. Bei dem abendlichen Rundgang lernt ihr das heimische Wild und die Waldlandschaft der Holsteinischen Schweiz richtig kennen. Wie spannend ist es denn, vom Hochsitz aus die Tiere zu entdecken, Spuren im Wald zu lesen und in die Dämmerung hinein zu lauschen? Große und kleine Abenteurer lernen Fuchsbauten von einfachen Löchern zu unterscheiden, spüren Vögel mit dem Fernglas auf und dürfen echte Geweihe anfassen. Diese zweistündige Entdeckungstour wird auf Anfrage von der Touristinformation Plön organisiert.
Von Jana Pohnke
Jana ist im echten Norden geboren und aufgewachsen. Umso mehr freut sie sich, wenn sie neue Ecken, gemütliche Cafés oder Aktivitäten entdecken kann. Am liebsten in und um ihre Wahlheimat Kiel.