Schleswig-Holsteins schönste Aussichten

Wenn nicht gerade Schietwetter ist, hat man hier im echten Norden aufgrund des überwiegend flachen Landes schon einen ziemlich guten Fernblick – natürlich vorausgesetzt, man befindet sich nicht mitten in der Stadt sondern in der freien Natur. Wer sich aber hoch oder weit hinaus wagt, der wird mit einer ganz besonderen Aussicht belohnt.

Blick vom Leuchtturm Westerheversand hinunter
© CC0

Wir haben uns auf die Suche nach den schönsten Erhebungen, Türmen, Brücken und Balkonen gemacht, um Schleswig-Holstein mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten…

Hoch hinaus an der Nordseeküste

Die Sylter Uwe Düne – wer den ca. 52 Meter hohen Sandberg erklommen hat, wird mit der Sicht auf 26 Kilometer umliegendes Inselland und die weite Nordsee belohnt. Für diejenigen, die die Halligen gerne sehen, sich die Überfahrt dorthin aber sparen wollen, gibt es den „Hallig-Balkon“ auf dem Fernsehturm bei Bredstedt. Von hier aus kann man die kleinen Marschinseln im Wattenmeer aus 27 Kilometern Entfernung bestaunen.

Aber nicht nur draußen auf dem Meer gibt es Spannendes zu entdecken. Auch der Blick von oben auf die kleinen Küstenstädte fasziniert! In Husum zum Beispiel kann man vom Rathausturm das Hafentreiben beobachten oder auf den Dachterrassen der „Horizon“-Zimmer auf der obersten Etage des Thomas-Hotels die Aussicht auf die Theodor-Storm-Stadt genießen. Nicht weit von Husum entfernt liegt der kleine Küstenort Schobüll: Spaziert man hier bis ans Ende der Seebrücke, bietet sich ein einmaliger Ausblick auf das Wattenmeer und die Halbinsel Nordstrand. Wer bei so viel Wasser Lust auf Baden bekommt, kann natürlich auch direkt von der Seebrücke in die Nordsee springen.

Die Pfahlbauten von St. Peter-Ording sind das bekannteste Wahrzeichen des Ortes und gleichzeitig eine beliebte Aussichtsplattform am knapp zwei Kilometer breiten Sandstrand. Aber auch die Aussichtsplattform auf dem „Gipfel“ von Maleens Knoll, der höchsten Düne im Ortsteil St. Peter Bad, bietet einen beeindruckenden Ausblick auf den beliebten Surferort. Über die Baumwipfel des Ordinger Waldes wandert der Blick zum Strand, zum Leuchtturm Westerheversand und über die Halbinsel Eiderstedt. Apropos Leuchtturm Westerheversand – hier kann man in 37 Metern Höhe den Rundum-Blick auf die Halbinsel Eiderstedt und ihre 20 Kirchtürme auf der einen und die Nordsee auf der anderen Seite genießen.

Ihr wollt in einem Rutsch die gesamte Nordseeküste Schleswig-Holsteins sehen und seid ganz sicher schwindelfrei? Dann bucht am besten einen Rundflug und bestaunt das Wattenmeer, die Priele, die Halligen und vieles mehr aus luftiger Höhe. Die Flüge starten zum Beispiel von Föhr, Sylt oder vom Flugplatz Heide-Büsum. Letzterer bietet außerdem Linienflüge zur Hochseeinsel Helgoland an, bei denen ihr nebenbei das beeindruckende, offene Meer von oben erleben könnt.

Luftaufnahme der Seebrücke Hohwachter Flunder
© www.ostsee-schleswig-holstein.de / Oliver Franke

Ostsee im Blick

Zwischen Heiligenhafen und Grömitz befindet sich die Jugendherberge Dahme. Was an diesem Ort so besonders ist? Von dem modernen Gebäude, das direkt an der Ostsee-Steilküste gebaut wurde, hat man einen Wahnsinnsblick auf das raue Meer. Dem Wasser ganz nah ist man auch auf den Seebrücken entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Ob in Timmendorfer Strand, Heiligenhafen oder Grömitz – nirgendwo sonst kann man so weit auf das offene Meer hinausspazieren, die salzige Seeluft und den Wind spüren und dabei den Ausblick genießen.

Fürstliche Sicht auf das Herzogtum Lauenburg

Von hier aus hat man nicht nur freie Sicht auf weite Teile Schleswig-Holsteins, sondern kann bis zu unseren „Nachbarn“ Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern blicken. Der Askanierblick in Lauenburg an der Elbe offenbart seinen Besuchern einen wunderschönen Ausblick auf das Dreiländereck und die idyllische Landschaft um die Elbe. Seinen Name hat dieser besondere Ort von einem der ältesten regierenden Hochadelsgeschlechter bekommen. Diese haben sich übrigens ein Schloss in Lauenburg bauen lassen, das auch noch heute direkt hinter dem Aussichtspunkt steht. Besonders "Funkelnd schön" ist der Anblick der lauenburgischen Seen, wenn am Abend die Sonne untergeht. 

Binnenland aus jedem Blickwinkel

Neben den höchsten Strommasten Europas steht, nördlich der Hetlinger Schanze bei Pinneberg, ein 11,5 Meter hoher Beobachtungsturm. Über das Naturschutzgebiet Haseldorfer Binnenelbe kann man von hier aus bis nach Twielenfleth auf der niedersächsischen Seite der Elbe sehen!

Wer den bilderbuchreifen Naturpark Aukrug westlich von Neumünster einmal in seiner ganzen Pracht begutachten möchte, der sollte sich auf den Weg zum Boxberg machen. Aus knapp 77 Metern Höhe hat man einen besonders schönen Ausblick auf ca. 380 Kilometer Wälder, Seen und Moore.

 

Ein Zug fährt über die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke
© sh-tourismus.de/MOCANOX

Für Fans von großen Schiffen ist ein Besuch am Nord-Ostsee-Kanal Pflicht. Aber wo hat man die beste Sicht auf die vorbeifahrenden Kreuzfahrt- und Containerriesen? Ein wirklich besonderer Aussichtspunkt ist die Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg, die den Kanal auf einer Höhe von 42 Metern kreuzt. Die dortige Aussichtsplattform kann man jedoch nur im Rahmen einer Führung besuchen. Frei zugänglich sind hingegen die Aussichtsplattformen nahe Hanerau-Hademarschen und der Kiek Ut in Schacht-Audorf.

Die Vielseitigkeit des echten Nordens kann man aus den verschiedensten Blickwinkeln erleben – macht euch auf den Weg in die Höhen und Weiten Schleswig-Holsteins und entdeckt euren ganz persönlichen Lieblingsplatz!

Gina Bock - Portraitfoto

Von Gina Bock

Gina hat, obwohl sie 20 Jahre lang mit ihrer Familie in Bayern gelebt hat, nie die Liebe zum echten Norden verloren. Für ihre Ausbildung bei der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein ist sie zurück in Ihre Heimat an der Kieler Förde gezogen.