Warum sich ein Besuch auf diesem Arche-Hof unbedingt lohnt

Inken Mohr züchtet auf dem Arche-Hof Bredland vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. Die Ställe sind für ihre Feriengäste geöffnet. Ein Gespräch über die Wiederentdeckung der Langsamkeit.

 

Inken Mohr, wo entschleunigen Sie am liebsten?

Bei uns zuhause in Blunk, wunderschön zwischen Seen, inmitten der Holsteinischen Schweiz. Der Blunker See ist groß und ungemein friedvoll. Dann haben wir hier das Moor und natürlich die dichten Wälder. Ideal – besonders, wenn wir mit unseren Tieren unterwegs sind.

Auf Ihrem Hof tummeln sich Pommernschaf, Angler Sattelschwein, Skudde und Vorwerkhuhn. Wie viele Tiere haben Sie auf dem Arche-Hof Bredland?

Wir haben auf unserem Ferienhof in Schleswig-Holstein 50 Schafe, zehn Kaninchen, dann kommen noch die Pferde dazu und alles, was ein bisschen größer ist, Angler Sattelschweine zum Beispiel. Und unzählige Hühner!

 

© facettenfilm/raufeld
Eine Frau geht auf dem Arche-Hof Bredland mit Schafen über eine verschneite Wiese.
Auf dem Arche-Hof Bredland können die Gäste Inken Mohrs Pommernschafe bestaunen. © Sven Wied/raufeld

Sie züchten vom Aussterben bedrohte Tierrassen auf Ihrem Arche-Hof. Ist die Arbeit mit diesen Tieren gemächlicher?

Schon, ja. Unsere Angler Sattelschweine haben zum Beispiel drei Mal so viel Zeit wie ein konventionell gehaltenes Schwein, um in Ruhe groß zu werden. Das bedeutet aber auch drei Mal mehr Arbeit, Futter, Kuscheleinheiten. Aber glauben Sie mir: Nichts ist entschleunigender als eine Sau, die sich genüsslich ins Stroh sinken lässt, weil Sie ihr den Bauch kraulen.

Wie gehen Ihre jungen Gäste damit um, dass die Tiere, die sie eben noch auf dem Arche-Hof gestreichelt haben, irgendwann auf dem Teller landen?

Die Kinder sind viel entspannter als Erwachsene. Mir gefällt die Idee, dass wir unseren jungen Gästen gegenüber klar kommunizieren, dass die Schlachttiere wie die Angler Sattelschweine irgendwann in der Pfanne landen. Es ist wichtig, dass Kinder eine eigene Haltung zu dem Thema entwickeln. Ich persönlich habe nichts gegen Fleischkonsum, solange das mit dem nötigen Respekt erfolgt.

Wie sind Sie zu dem Hof in Blunk gekommen, sind Sie dort aufgewachsen?

Ursprünglich stamme ich aus Stormarn, wo meine Eltern einen Hof haben. Den Hof wollte ich jedoch nicht übernehmen. Ich wollte lieber ein Café. Mein Partner hingegen fand die Idee mit dem eigenen Hof gar nicht so schlecht. Und so traf es sich: Er bekam seinen Hof, ich ein volles Haus mit netten Gästen, die ich betüdeln kann. Wir gehen beide in Vollzeit arbeiten und kümmern uns in unserer Freizeit um den Arche-Hof Bredland. Wir sind begeisterte Reiter und die Reitwege sind hier wirklich fantastisch.

Wie viele Gäste können Sie denn in Ihrem Ferienhof in Schleswig-Holstein unterbringen?

Wir haben Platz für 15 Personen. Wir haben einen Schäferwagen, da passen zwei Personen rein. Es gibt Doppelzimmer auf dem alten Getreideboden und vier Alkoven, die insgesamt Platz für zehn Personen bieten. Mitte 2023 kommt noch ein weiterer Schäferwagen hinzu, den lassen wir gerade ausbauen. Dieses Jahr ist unser zweiter Schäferwagen fertig geworden. Er steht malerisch mitten auf der Koppel. Dort einzuschlafen und von der Sonne geweckt zu werden, ist Entspannung pur. Der Ort Arche-Hof Bredland ist magisch.

Was können die Gäste auf dem Arche-Hof sonst noch machen?

Die Stallungen sind den ganzen Tag offen und die Feriengäste dürfen auch hineingehen. Morgens und abends füttern wir gemeinsam auf dem Ferienhof.

Es gibt hier viele spannende Sachen gleich um die Ecke: Die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg sind acht Kilometer weit weg, bis zur Ostsee sind es 30 Kilometer, der Hansapark ist mit 40 Kilometern auch noch gut zu erreichen. Das Plöner Schloss ist mit 20 Kilometern auch nur einen Katzensprung entfernt. Und mit dem Fahrrad ist man in einer halben Stunde am Erlebniswald Trappenkamp, das ist zwei Dörfer weiter.

Ich war vergangene Woche mit meinem Pony in Scharbeutz, um drei Stunden am Strand entlangzureiten. Machen wir uns nichts vor: Für viele Gäste ist die Nähe zum Meer oft ausschlaggebend. Umso mehr freue ich mich dann, wenn sie nach einem stressigen Tag im Küstentrubel zurückkommen und sagen: „Morgen entspannen wir wieder am Blunker See.“